Was es mit der Plasmaspende auf sich hat

Ich habe es 2017 schon regelmäßig gemacht und ich mache es jetzt wieder: 
Die Rede ist vom Plasma spenden. 

Ich bin damals durch eine Bekannte auf das Thema gekommen und konnte mit dem Begriff Plasmaspende vorher gar nichts anfangen. Blutspende – ja, das kannte ich – aber Plasma…war das vielleicht das Gleiche nur unter anderem Namen? Oder was für ein Plasma war da überhaupt gemeint?

Zuerst einmal: Ja, es handelt sich um BLUTplasma, das heißt das Plasma ist ein Teil des Blutes, der etwa 55% des Blutvolumens ausmacht. Dieser Teil besteht zum Hauptteil aus Wasser, Proteinen und Mineralsalzen und spielt eine besondere Rolle bei der Herstellung von Medikamenten, die bei Blutgerinnungsstörungen, Immundefekten, Erbkrankheiten, Verbrennungen, Traumata, Hepatitis und vielen weiteren Krankheiten sowie bei Unfällen und Operationen zur Heilung und Genesung beitragen können. 
Da das so wichtige Blutplasma jedoch nicht künstlich hergestellt werden kann, sind Spenden elementar wichtig. 

Aus diesem Grund möchte ich euch nun erklären, was genau bei der Plasmaspende passiert und wer überhaupt Plasma spenden darf – denn wie bei der Blutspende gibt es hier einige Bedingungen bzw. Einschränkungen.

Was passiert beim Plasmaspenden?

Jeder Spendetermin (der unbedingt vor der Spende gemacht werden muss – besonders in der heutigen Situation!) beginnt damit, dass der/die Spender*in einen Fragebogen bekommt, den er/sie ausfüllen muss. In diesem Bogen werden verschiedene Fragen gestellt, die sich auf die Tagesform bzw. auf Ereignisse beziehen, die seit der letzten Spende vorgefallen sein könnten. Er bestimmt unter anderem, ob eine Spende an diesem Tag möglich ist oder nicht. Ein allgemeiner Gesundheitsfragebogen, um zu ermitteln, ob man für die Spende allgemein geeignet ist, muss nur beim Ersttermin ausgefüllt werden.

Der nächste Schritt sind ein kurzes Interview mit dem Arzt/der Ärztin und die Messung des Blutdrucks. Ist alles in Ordnung, darf gespendet werden. Dafür legt der/die Spender*in sich auf eine Liege und wird mithilfe einer Kanüle in der Armbeuge an ein Gerät angeschlossen, das die Plasmaspende koordiniert. 
Die Spende besteht aus zwei Phasen: In der ersten Phase wird dem Körper zunächst eine gewisse Menge Blut abgenommen und das Blutplasma von den restlichen Bestandteilen des Blutes getrennt. Das Plasma wird in einen Sammelbeutel weitergeleitet, während das Blut in der zweiten Phase der Spende zurückgeleitet wird. Es ist wichtig, dass der/die Spender*in in der ersten Phase aktiv mithilft, das Blut in den Kreislauf des Gerätes zu leiten, indem er/sie die Hand zur Faust formt und kleine Pumpbewegungen durchführt. In der zweiten Phase, der Zurückleitung, sollte mit dem Pumpen aufgehört werden, da dies das Zurückfließen des Blutes behindert. Die Plasmaspende besteht aus ca. 4-6 dieser Zyklen, dann ist die entsprechende Plasmamenge (die übrigens vom Gewicht der Person abhängt) erreicht. Zur Orientierung: Mit meinen 55-56kg Körpergewicht, darf ich 650-675ml Plasma spenden. 

Nachdem die maximale Spendemenge erreicht ist, wird man von dem Gerät getrennt und bekommt einen Druckverband, den man mindestens eine Stunde und maximal zwei Stunden lang nach der Spende tragen sollte. Danach sollte man sich noch 15-30 Minuten im Spendezentrum aufhalten, um sicherzugehen, dass man die Spende gut verträgt und der Kreislauf nicht schlapp macht.

Wer darf spenden?

Spenden darf in Österreich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren. Doch was heißt „gesund“ denn genau?

Die Frage wer genau Plasma spenden darf, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem gesundheitlichen Zustand des Blutes, der Einnahme bestimmter Medikamente, den Eisen- und Eiweißwerten des Blutes, der Beschaffenheit der Venen und weiteren. Beim Ersttermin wird der allgemeine Gesundheitszustand festgestellt, um zu bestimmen, ob man für die Plasmaspende in Frage kommt. Zusätzlich dazu werden vor jeder Spende verschiedene Dinge abgefragt, wie zum Beispiel, ob man sich gesund fühlt, ob man seit dem letzten Termin operiert wurde, Drogen eingenommen hat, im Ausland war, sich hat impfen lassen und und und. Ob und wie oft (1x oder 2x die Woche) ihr spenden dürft, wird somit vor Ort entschieden.

Wie melde ich mich an?

Hier in Salzburg (und auch in den anderen Österreichischen Städten, in denen sich ein Plasmazentrum befindet) funktioniert die Anmeldung ganz einfach über die Internetseite plasmazentrum.at. Dort kann online ein Termin vereinbart werden.

In Deutschland sollte es ähnlich funktionieren – durch eine Online-Anmeldung oder einen Anruf beim entsprechenden Plasmazentrum. Ich war damals, als ich noch in Niedersachsen gelebt habe, bei CSL Plasma, also schaut da einfach mal auf der Homepage nach, wenn ihr interessiert seid.

Wie muss ich mich auf die Spende vorbereiten?

Vor der Spende ist es super wichtig genug zu essen und zu trinken, um den Kreislauf zu stabilisieren und um dafür zu sorgen, dass das Eiweiß leichter aus dem Blut extrahiert werden kann. Es wird empfohlen vor der Spende mindestens 1,5l Wasser bzw. ungesüßten Tee oder ähnliches zu sich zu nehmen, d.h. wenn direkt am Morgen gespendet wird, sollte bereits am Vorabend genug getrunken werden. Außerdem kann man gern eine Flasche Wasser zum Spendetermin mitbringen, um während der Spende noch etwas zu trinken. Das ist allerdings kein Muss. Das Essen am Tag der Spende sowie am Vortag sollte eiweißreich und nicht zu fettig sein, um eine gute Plasmaqualität zu erreichen. Zudem sollte vor der Spende natürlich kein Alkohol getrunken werden. Für Frauen, die die Pille nehmen, ist es wichtig, dass die Einnahme mindestens drei Stunden vor der Spende geschehen ist. 

Abgesehen davon, würde ich empfehlen euch ein Buch, ein Hörbuch, etwas zum Lernen oder sonstiges Entertainment mitzubringen, das ihr mit einem Arm bedienen könnt. Der Spendevorgang dauert nämlich ca. 50 Minuten. Ich finde es immer schön, die Zeit zum Lesen zu nutzen – dann geht diese knappe Stunde vorbei wie im Flug, sage ich euch.

Was muss ich sonst noch beachten?

Wenn ihr das erste Mal spendet, benötigt ihr in Österreich euren Perso und eure Meldebestätigung zur Anmeldung im Plasmazentrum. Außerdem findet momentan alles nur mit FFP2 Maske und Termin statt.

Nach der Plasmaspende wird empfohlen 30 Minuten nicht aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen, d.h. ihr solltet am besten nicht unbedingt mit dem Auto kommen, oder noch einen Moment warten bevor ihr losfahrt. Ich mache bei gutem Wetter meist einen langen Spaziergang zum Plasmazentrum oder fahre mit dem Fahrrad hin und schiebe zurück. Aber ansonsten empfehle ich euch die öffentlichen Verkehrsmittel, um sicherzugehen.

Auch solltet ihr nach eurer Spende möglichst keinen Sport machen, der euren Spendearm belastet oder sich stark auf den Kreislauf auswirkt. Auch beim Heben schwerer Gegenstände solltet ihr ein wenig aufpassen.

So, das wär’s dann eigentlich! Ihr wisst jetzt alles, was ihr für die Erstspende wissen müsst und ich hoffe, dass ich einige von euch davon überzeugen konnte, sich das Ganze wenigstens einmal anzuschauen, da es wirklich so wichtig ist und sogar Leben retten kann.

Achja, und ihr rettet mit der Spende nicht nur Leben! Für euren Zeitaufwand bekommt ihr pro Spendetermin 25€ Aufwandsentschädigung und als Erstspender bei eurer 5ten Spende sogar 50€ extra. Na wenn das jetzt kein Argument ist 😉

Ich habe meinen nächsten Termin am Freitag und freue mich schon darauf wieder helfen zu dürfen.

Falls ihr noch Fragen habt oder falls ihr unsicher seid und jemanden braucht, der euch in Salzburg zum Erstspendetermin begleitet, schreibt mir gern.

In diesem Sinne ♥

Eure Saskia

Für weitere Informationen oder Termine schaut gern mal hier vorbei:

http://www.plasmazentrum.at
https://www.cslplasma.de
https://www.octapharmaplasma.de/plasma-spenden

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